Shingeki no Kyojin
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 Straßen

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BeitragThema: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDi Jul 08, 2014 12:58 am

Die Straßen, die alle Orte in Trost verbinden.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDo Okt 16, 2014 10:52 am

Die verwinkelten Häuserschluchten, des gerade erst zurückeroberten Trost-Distrikts, warfen lange, tiefe Schatten über die teilweise zerstörten Straßen. Überall konnte man die Schäden erkennen, welche die Titanen in dem Gebiet der Menschen hinterlassen hatten.
Christa hatte sich freiwillig gemeldet, als das Militär nach Leuten suchte, die sich um das Zusammentragen der Rekruten kümmerten, die bei der Rückeroberung ums Leben gekommen waren. Es handelte sich definitiv um keine Aufgabe für Jemanden mit schwachen Nerven und auch Kommandant Pixis zweifelte daran, ob Christa, die gerade erst ihre Ausbildung hinter sich gebracht hatte, dazu in der Lage war, die verstümmelten Leichenteile gefallener Freunde aufzulesen. Nach Außen hin mimte das Mädchen die Starke, gewillt zu tun, was nun einmal getan werden musste. Ihr inneres Ich hatte hingegen keinerlei Probleme, über Tote zu gehen. Die wenigsten Menschen bedeuteten ihr ernsthaft etwas und der Tod gehörte nun einmal unweigerlich zum Leben dazu.

So war sie nun schon mehrere Stunden in den Straßen unterwegs. Lange Fäustlinge, welche ihr bis zu den Ellenbogen reichten, schützen ihre Hände vor den blutigen Körper. Auch ein Tuch vor dem Mund, dass in Kirschwasser getränkt wurde, half durch die Verdrängung des beginnenden Verwesungsgeruchs, die ganze Arbeit erträglicher zu gestalten. Zwar hatte sich Ymir angeboten, sie zu begleiten, doch dies lehnte Christa bewusst ab. Sie wollte nicht ständig das kleine Ding sein, bei dem man quasi das Bedürfnis verspürte, es beschützen und behüten zu müssen.

Obwohl sie nunmehr schon einigen Leichen begegnet war, hatte sie noch keine solch grausam entstellte entdeckt, wie die, die dort direkt vor ihr lag. Mit einem kleinen Schlucken, näherte sie sich dem Körper und versuchte sich unter hinabgezogenen Augenbrauen vorzustellen, wie dieser Soldat ums Leben gekommen war. °Es sieht so aus, als seien ihm die Beine abgebissen wurde.° Sie blickte sich weiter um, wobei sie erkannte, dass die linke Hausfläche eingedrückt war. °Der Titan, der das getan hat, muss getötet wurden sein, bevor er ihn gänzlich verschlingen konnte und ist dann auf die Hausseite gestürzt.° Ihr blauer Stern wandte sich mit leerem Blick zurück zu dem einige Meter entfernten Körper. Lange Blutspuren zogen sich über den Boden, bis sie schließlich bei ihm endeten. °Er wird nach dem Sturz des Titan weg gekrochen sein, vermutlich um sich aus der Gefahrenzone zu ziehen, dabei wurde er jedoch von einem anderen Titanen entdeckt.° Alleine die Tatsache, dass man seinen Leib nicht weiter anheben musste, um ihm schließlich den Kopf abzubeißen, zeigte, dass es sich vermutlich um eine 3-Meter Klasse gehandelt haben musste, die ihm schließlich den Gar ausmachte. „Schreckliches Schicksal...“ Hauchte sie Stillschweigend und trat schließlich auf ihr Ziel zu. Vorsichtig umkreiste sie den nicht mehr zu Identifizierenden, wobei ihr noch weitere Gedanken um sein mögliches Ableben in den Kopf schossen. °Vielleicht war es aber auch ganz anders, vielleicht hat er auch im Flug die Beine verloren, ist zu Boden gefallen und dann ...° Aus dem Augenwinkel fielen ihr dann jedoch wieder die Hauswand auf, welche sie beinahe schon wieder vergessen hatte. °... ich sollte aufhören mir so viele Gedanken machen und tun, wozu ich hergeschickt wurde.° Es war eindeutig, dass Christa mit diesen Überlegungen versuchte, das restlich vorhandene Mitleid zu ersticken.

Ohne weiteres Zögern hing sie in die Hocke und Griff dem Körper unter die verbleibenden Schultern, um ihn so auf den Rücken zu drehen und über den Boden zu dem gut hundert Meter entfernten Haufen, direkt hinter der nächsten Seitenstraße, zu ziehen. Normalerweise war sollten sie bei größeren Teilen immer zu zweit arbeiten, doch in Gewisser weise Tat ihr der Namenlose leid und sie wollte ihn keine weitere Sekunde länger hier liegen lassen. °Wenn ich sterbe, ob dann auch so viel von mir übrig bleibt, dass man mich zu Zweit entfernen muss?° Sie wusste es nicht, doch wenn sie so darüber nachdachte, wäre es ihr am liebsten, wenn man sie im ganzen Stück fressen würde. °Dann werde ich irgendwann in Form eines großen, schleimigen Haufens ausgewürgt und liege zusammen mit all den Anderen verschlungenen herum.° Und dann, was geschah dann? Gerade als sie beginnen wollte sich auch darüber weitere Gedanken zu machen, steckte der Tote plötzlich fest. Seine Jacke hatte sie ungünstig in einem aufgesprungenen Bordstein verhangen und machte es ihr so völlig unmöglich, seinen Körper weiter hinter sich herzuziehen. „Ach Verdammt ...“ Fluchte sie leise und ließ ihn zu Boden sacken, ehe sie versuchte, das eingeklemmte Leder wieder zu lösen.
Plötzlich hörte sie von der eingestürzten Häuserwand ein leises Knacken, ein Geräusch das so wirkte, als wäre noch eine weitere Person da. Ihre Finger krallten sich in die Jacke, während ihre Seelenspiegel aufmerksam die Gegend absuchte – °Und wenn wir doch kleinere Klassen übersehen haben? Was wenn es noch 2-3 Meter große Titans gibt, die in den Häusern nach Menschen gesucht haben?° Wenn dem so war, blieb ihr nur die Option wegzulaufen. Ohne Waffen konnte sie kaum hoffen, gegen einen solchen Titanen bestehen zu können, selbst dann nicht, wenn er nur gut doppelt so groß wie sie selbst war. Mit Furcht, doch deutlich weniger als man vermuten konnte, blieben ihre Augen am Quell des Lautes hängen, gefasst sich jede Sekunde abzuwenden, um anschließend die Beine in die Hand zu nehmen.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeMo Okt 20, 2014 10:13 am

Es war kein toller Job. Nichts, das man wirklich tun wollte. Aber es musste getan werden. Man musste die Stadt aufräumen und wieder aufbauen und dazu gehörte es nun mal auch, die Drecksarbeit zu erledigen. Christa wollte unbedingt alleine arbeiten, also ließ sie sie ziehen. Sie war wohl so ziemlich die letzte, die sich irgendjemandem aufdrängte, auch wenn es sich bei Christa in vielen Dingen anders verhielt als bei allen anderen. Sie war immerhin die Einzige, die ihr wahres Gesicht begann kennen zu lernen. Sie war mit zwei anderen unterwegs, hatte sich aber gerade mit der Manöverausrüstung ein Stück entfernt um sich einen Überblick zu verschaffen. Sie schwang durch die Straße und überflog eine Mauer hochgezogen. Auf ihrer Seite der Straße hatte das Haus so ausgesehen als sei es unversehrt, dummerweise war es nur diese eine Wand, die nahezu unberührt stehen geblieben war, wie ein Haus das in einer, von einem Tornado zerstörten Stadt, absolut unberührt geblieben war. Dadurch das sie sich an die Mauer hängte wurde dieses Trugbild allerdings zerstört und nach einer knurrenden, kleinen Warnung brach das Restgebilde des Gebäudes in sich zusammen. Ymir schrie nicht auf. Sie reagierte so schnell sie konnte und bevor sie von der Mauer weggerissen werden konnte zischte das nächste Seil an eine andere Wand und rettete sie zumindest davor, sehr unglimpflich auf den Boden zu stürzen. Sie schwang wie an einer Liane an dem einen Seil aus und stoppte mit den Fußsohlen der festen Stiefel an der Mauer. „Scheiße!.“ fluchte sie leise und sah zurück, während sie wie eine Spinne an ihrem Faden hing.

Ihr Blick haftete an der eingestürzten Häuserwand hinter ihr und schließlich sprang sie von der Mauer ab, löste den Halt der Ausrüstung und landete halbwegs elegant auf dem Boden ehe sie sich wieder aufrichtete. Sie hätte nun einfach weiterschwingen können, stattdessen aber ging sie auf das zerstörte Haus zu und hüpfte galant über einige Grundmauerreste, kletterte auf Mauerstücke und sah sich auf der anderen Straßenseite kurz um. Der Kopf kippte etwas auf die Seite als sie jemanden dort stehen war und mit zwei weiteren Sprüngen auf andere Mauerbruchstücke konnte sie schließlich auch sehen wer es war. Kurz lächelte sie etwas auf, als sie Christa erkannte und hob die Hand. „Ist dir was passiert?“ Dann stutzte sie kurz und nahm Notiz von dem Toten zu ihren Füßen und sie begann gänzlich rüber zu klettern um auf die Straße zu kommen, auf der auch Christa war.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeMo Okt 20, 2014 11:58 am

Sie war bereit, sie wusste was sie zu tun hatte, wenn der schlimmst möglichste Fall eintrat. Für einen Soldaten kam ein Weglaufen in der Regel nicht in Frage, doch wenn er unbewaffnet war, sahen die Chancen im direkten Kampf gegen einen Titan schlecht aus, selbst wenn es sich nur um eine 3-Meter Klasse handeln sollte. °Ich bin bereit zu sterben, doch nicht unbewaffnet, nicht auf diese Art. Niemand würde es bemerken und wenn doch, dann würde sich niemand erinnern.° Ob es die Angst war in Vergessenheit zu geraten oder doch ein gewisser Überlebenswille, irgendwas brachte sie dazu sich zu erheben, den Toten aus ihren Händen gleiten zu lassen.

Die Luft über der Straße schien zu brennen, die Zeit still zu stehen und der Wind wie ein nervöses Kind zu zucken. Historias blauen Augen weiteten sich, als etwas aus dem zerstörten Haus hervor trat. „... du bist es?!“ - !°Wie naiv ich doch bin.° Als sie Ymir sah, die anscheinend den Krach verursacht hatte, fiel ihr nicht nur ein Stein vom Herzen, nein auch ihre Wangen färbten sich aus lauter Scham rot. °Wie ein kleines Kind, ich hatte Angst wie ein dummes, kleines Kind.° Momente wie diese waren es, die sie daran zweifeln ließen, ob die Aufklärungstruppe tatsächlich der richtige Ort für sie gewesen war. „Nein, alles gut ich...“ °... hatte Angst das du ein Titan bist ...° „...habe hier nur einen toten gefunden, der alleine zu schwer ist. Der Arme Kerl wurde vermutlich von zwei Titans gefressen.“ Zumindest waren die abgetrennten Beine und der fehlende Kopf nicht anders zu erklären. Auch wenn sie nun vermutlich wieder die Hilfe Ymirs erbitten musste, so war Histori doch froh, die großgewachsene, junge Frau zu sehen. „Ich habe zwar gesagt, dass ich das alleine schaffe, aber du kannst mir helfen wenn du gerade nichts zu tun hast.“ °Wieso hat sie eigentlich ein 3-D-Manöverset bekommen und ich nicht? Vermutlich hat sie es sich einfach umgeschnallt.° Es war wohl nicht nur einfacher, sondern auch deutlich sicherer zusammen mit ihr durch die Straßen zu wandern. „Er hier scheint auch der letzte in dieser Straße zu sein. Ich glaube wir haben nun beinahe alle Leichen. Lediglich dort hinten habe ich noch nicht nachgesehen.“ Sie drehte sich um und zeigte auf eine Gasse, die nur wenige hundert Meter entfernt, zwischen zwei großen Gebäuden lag.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeMo Okt 20, 2014 11:26 pm

Als das Lächeln wieder von ihren Lippen gewichen war, wirkte sie schon beinahe wieder so, als hätte sie keinerlei emotionale Regung. Weder in ihrem Gesicht noch in den dunklen Augen war wirklich etwas zu sehen. Aber in dem Punkt war es ein wenig, wie bei Christa selbst. Sie zog diese Mauer um sich hoch, wie die Menschen die Mauern um sich herum. Sie ließ sich nicht auf andere ein und regelte ihre Sachen selbst. So war schon immer. Also..schon immer in den letzten 5 Jahren.

Es war nicht ersichtlich, ob Ymir erahnte, das Christa eben einen kleinen Schock bekommen hatte, denn selbst auf ihre Erklärung folgte nur ein kurzes Zucken der Mundwinkel, was auch  aus anderen Gründen hätte  entspringen können. Wenn man Ymir fragen würde, würde sie sagen das niemand für den Aufklärungstrupp der oder die Richtige war. Aber das war wie mit dem Aufräumen hier. Es musste getan werden, wenn sie irgendwann eine Chance haben wollten, den Sieg zu erringen und sich die Welt zurück zu erobern. Durch rumsitzen und sich hinter den Mauern fürchten würde es keine Fortschritte geben.

„Klar.“ War ihre knappe Antwort, auf die indirekte Frage, ob sie helfen würde. Eigentlich hätte Christa auch nicht fragen müssen. Es hätte gereicht wenn sie gesagt hätte, das der Kerl zu schwer war. Ohne mit der Wimper zu zucken trat sie näher, zog das Innere Schild hoch, mit dem sich auch Christa vor dem Grauen schützte und packte mit an um den Körper wegzuschaffen, zu den anderen, die aufgehäuft waren. Ymir folgte dem Blick des Fingerzeigs, wo Christa noch nicht aufgeräumt hatte und nickte leicht. Da sie mit einem Dreier Truppe unterwegs gewesen war und diese folglich nun zu zweit waren, war das nicht weiter wichtig...und selbst wenn jetzt Jemand wegen ihr alleine rumgurken musste wäre es ihr egal gewesen.

Als sie den Toten..oder den Rest davon, abgelegt hatten wand sie sich direkt der Gasse zu und drehte den Kopf zu Christa. „Wäre ich ein Titan gewesen, wärst du ziemlich aufgeschmissen gewesen.“ Ach ne. Aber es ging ihr gerade wohl eher um den indirekten Tadel. „Wenn du schon unbedingt was alleine machen willst, dann sei wenigstens nicht so dumm und liefer dich freiwillig ans Messer.“ Da fehlte eigentlich nur noch das 'Dumme Gans' dahinter. Auch wenn es gerade so klang, sie meinte es gar nicht so böse, wie es rüber kam. Sie war direkt. Daran musste man sich bei ihr gewöhnen. Es fehlte ihr täglich aufs neue der sensible Sinn für Empathie und Einfühlungsvermögen.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDi Okt 21, 2014 1:08 am

Mit der Hilfe Ymirs war Historia nicht darauf angewiesen, den Leichnamen ihres gefallenen Kameraden wie einen unbedeutenden Müllsack über den Boden zu schleifen, hin zu der Deponie, die sie ehrfürchtig Massengrab nannten – Abfall, letztlich war es doch genau das. Den Körper endlich aufgebahrt, klatschte das junge Mädchen die Hände aneinander, um den imaginären Schmutz von sich abzuschütteln, ehe ihr Blick zu der Größen schwenkte. Die dunklen Augen ihres Gegenübers, die mehr Schrecken gesehen zu haben schienen, als all die anderen Spiegel der Aufklärungstruppe, wurden eingehend und genaustens gemustert. Langsam aber sicher zogen sich die Brauen der Blonden zusammen und aus dem vormals prüfenden Schein wurde ein ernster Blick. „Ach glaubst du?“ In ihrer Stimme schwang ein gewisser Trotz mit. „Ich wäre bestimmt nicht ohne Gegenwehr gefallen.“°Aber gefallen wäre ich mit Sicherheit.° Sich eingestehen zu müssen, dass man eigentlich schwächer war, als man es gerne hätte, war eine schmerzliche Sache. Historia schluckte ihren Stolz herunter und schaute stattdessen an Ymir vorbei, zurück in die Straße. Wenn man sie so betrachtete, die Puzzlestücke ihrer Handlung zu einem Gemälde zusammenlegte, kam man nicht umher ihr beileibe einen Suizid-Wunsch zu unterstellen.

Ohne auf die Größere zu warten, schritt der blonde Engel einfach los. „Du darfst nicht vergessen, dass ich als zehnter Platz der 104. abgeschnitten habe. Das ist eine ganz schön beeindruckende Leistung, da werde ich schon mit einer eventuellen, kleinen, 3-Meter Klasse fertig!“ Alleine die Tatsache, dass sie immer noch davon sprach, zeigte deutlich wie nah ihr die Unterstellung Ymirs eigentlich ging. Auch wenn man von den regulären, 'Kleinen' Titans bisher noch keine ungewöhnlichen Verhaltensmuster gesehen hatte, so konnten sie alleine durch die Größe ihrer Extremitäten zu gefährlichen Gegnern werden. Als wäre das nicht genug, waren sie zudem in der Lage kleinere Sprints einzusetzen, so das ein Weglaufen im Normalfall nur wenig erfolgversprechend war – das schien Historia eindeutig vergessen zu haben!

Gerade wollte sie noch einen Satz darüber verlieren, wie beleidigend sie die Tatsache fand, dass Ymir sie so dermaßen unterschätzte, da erreichten sie auch schon die Seitengasse und konnten an Blick in diese werfen. Das, was sich ihnen dort jedoch für ein Anblick bot, war alles andere als Appetitlich. Zwischen einer eingedrückten Tür und einem Müllcontainer lag ein schleimiger Klumpen von gut 2,5 Meter Durchmesser. Bei genauerer Betrachtung würde man feststellen, dass inmitten der rosigen Außenschicht unzählige, menschliche Körperteile steckten. „...“ Der Gestank war plötzlich so stark, dass er selbst durch den Mundschutz sickerte und Historia kurz Würgen ließ. „.Ich habe davon gehört, aber es noch nie selbst gesehen ...“ Das musste das sein, was sie ihnen in der Akademie berichteten. Die Titans verdauten die Menschen nicht, die sie verschlangen, sondern erbrachen sie einfach, sobald ihr Magen gefüllt war. Ein schrecklicher Gedanke der ihren Tod noch sinnloser machte, als er ohnehin schon war. „Ich glaube mir wird schlecht.“ Unbeholfen taumelte sie zur Seite, stützte sich mit der linken Hand an der nahestehenden Hauswand ab, wobei sie ihren Blick nicht wieder hob.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDi Okt 21, 2014 2:29 am

Jeder andere hätte ihre Worte vermutlich so aufgefasst, wie sie gemeint waren. Ymir allerdings störte sich nicht daran, das Christa sich angegriffen und beleidigt oder unterschätzt fühlte. Sie lachte ihre Kameradin allerdings für ihre Rechtfertigung nicht aus, sondern sah sie stumm und ernst an. Im nächsten Moment schnellte der Haken der Manöverausrüstung in die Höhe und krallte sich in die Wand über ihnen. „Das sind drei Meter.“ sagte sie monoton und sah nach oben. „Auch als Zehnte, gegen Holzfiguren, gegen einen Titan ohne deine Ausrüstung...bist du verloren.“ Es war ihr offenbar auch egal, das Christa versuchte einige Tatsachen einfach zu ignorieren. Es war die nackte Wahrheit. Sie löste den hacken wieder und zog das Seil zurück, so das es metallisch erklingend wieder in seine Grundhaltung zurückschnellte. „Er hätte dich gepackt und in Stücke gerissen und deine Reste verschlungen. Du hättest nichts gegen ihn tun können, Christa.“ Verschöner deine Welt soviel du willst. Deine Trugbilder zerspringen in dem Moment, in der du dich dieser Situation stellen müsstest. „Andere, die tausend Mal mehr Erfahrung haben und ihre Ausrüstung dabei hatten sterben jedes Mal. Dein zehnter Platz macht dich zu nichts außergeöwhnlichem.“ Und dann bogen sie in die Straße ein und stoppten.

Auch jetzt rührte sich in ihrem Blick nichts. Sie sah auf das Knäuel aus Schleim und Menschenresten, als betrachte sie ein unbeeindruckendes Stillleben. Als Christa  sich an der Mauer abstützte und den Blick senkte sah sie zu ihr und schwieg für ein Paar Momente. „Warte.“ Kam es dann nur monoton und sie ging weiter in die Gasse rein und sah an dem Haufen vorbei weiter in die Straße. Es war nicht so, das sie nichts dabei fühlte, es war auch nicht so, das es sie nicht anekelte. Aber sie konnte das alles unglaublich gut hinter eine Fassade packen. Sie kämpfte das mit sich alleine aus. Irgendwann wenn sie Ruhe hatte.  Nach dem sie einige Meter in die Straße gegangen war drehte sie wieder um und ging zurück. „Hier gibt es für uns nichts zu tun.“ Gefühlslos. Als wäre das, was sie da nun in ihrem Rücken hatte, nichts. Kein Haufen von Menschen, Kameraden und Mitstreitern, Mitmenschen, Kindern und anderen Wehrlosen Bewohnern von Trost. „Lass uns gehen...“ Es würde verbrannt werden. Sie war bei Christa wieder angekommen und wollte ihr über den Rücken streichen, doch sie bremste sich selbst und am Ende lag die Hand lediglich auf der Schulter der Blonden. „Lass nicht zu, das dir so etwas passiert...okay?“ Es war wohl das Ende des Gespräches, das sie eben noch führten ehe der Anblick sie unterbrach. Sie hatte Christa die Sachen nicht vor den Kopf geschlagen, weil sie ihr aufzeigen wollte wie hilflos sie war. Sie wollte nur, das sie nicht vergaß in welcher Welt sie lebten. Sie durfte nicht sterben.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDi Okt 21, 2014 3:21 am

Mit einer gewissen Leere und Emotionslosigkeit sah Historia zu dem Mädchen hoch, dass sich mit dem Seil des 3D-Manöver-Sets an der Hauswand hing. Die bildliche Demonstration, der tatsächlichen Höhe einer 3-Meter-Klasse, hielt der Blonden noch einmal peinlichst genau vor Augen, wie unsinnig das war, was sie zuvor von sich gegeben hatte. Die Lippen fest aufeinander pressen, verkniff sie sich jede Erwiderung. Es tat weh zu wissen das man im Unrecht war, besonders dann, wenn man sich doch eigentlich beweisen wollte.
Schweigend, beinahe so als wollte sie damit ihre Wut zum Ausdruck bringen, wand sie sich ab und ging mit schnellen Schritten weiter. Nachdem sie dann also an der Gasse angekommen waren und Historia sich durch den Anblick der hervorgewürgten Überreste beinahe selbst übergeben hätte, spürte sie auch schon die Hand Ymirs auf ihrer Schulter. In einem kurzen Anfall von schwäche hätte sie sich beinahe umgedreht und das andere Mädchen in die Arme geschlossen, Nähe und Trost gesucht. Doch wenn sie diesen Uniforum trug, hatte sie stark zu sein, sich nicht der Schwäche der gewöhnlichen Zivilisten hinzugeben.

Zwei, drei, vier – das Atmen fiel schwer. „Ich glaube, dass ich für heute lieber zurück in die Kaserne möchte.“ Sie waren schließlich auch schon lange genug unterwegs und hatten mehr als genug Tod und Zerstörung gesehen. „Beim nächsten Verlassen der Mauer will ich dabei sein. Ich möchte mich nützlich machen und helfen.“ Ein sachtes Lächeln kehrte auf ihre Lippen „Damit in Zukunft keine unserer Kameraden mehr sterben müssen, verstehst du das Ymir?“ Momente wie diese, wo das helle strahlen in ihr Gesicht zurückkehrte, diese Schönheit die alle Anderen dahinschmelzen ließ und das Wesen einer Göttin offenbarte waren es, die sie bei allen so beliebt machte. „Aber nun habe ich erst einmal auch Hunger.“ Immerhin schien sie sich schon so sehr an den Anblick von Tod gewöhnt zu haben, dass er nicht auf ihren Appetit niederschlug und diesen in keinster Weise beeinflusste. Zusammen mit ihrer Freundin würde sie schließlich zum großen Tor gehen, welches einige Kilometer im Norden lag und den Trost-Sektor mit dem inneren Bereich der Mauer verband. Grauenhaft, wenn man bedachte, dass der ganze, äußere Bereich und damit beinahe die Hälfte des menschlichen Territoriums an die Titanen gefallen war. „Ich habe gehört, dass sie in der Kaserne zwei Titanen gefangen hatten … hattest du sie noch gesehen? Ich nicht, ich kam leider erst zu spät wieder an.“ Das Interesse des Mädchens an den Kolossen war wirklich erschreckend, doch vielleicht auch einfach nur normal und nachvollziehbar.
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitimeDi Okt 21, 2014 11:57 am

tbc: Aufklärungslegion Hauptquartier // Innenhof
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BeitragThema: Re: Straßen    Straßen     Icon_minitime

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